Existenzgründung in Regensburg

Sie möchten sich in Regensburg oder Umgebung selbstständig machen? Dann lesen Sie hier, was Sie machen sollten, um erfolgreich eine eigene Firma aufzubauen. Drei Tipps von einer Gründerberaterin, die nahe Regensburg arbeitet:

  • Sammeln Sie alle Gedanken: Als Existenzgründer hat man tausende Fragen und viele Ideen. Sammeln Sie Ihre Gedanken und strukturieren Sie: Gedanken/Fragen zur Geschäftsidee, zur Finanzierung, zum Marketing usw. So kommen Sie weiter und können bei einer Beratung gezielt Fragen stellen.
  • Erstellen Sie eine saubere Kalkulation: Viele Gründer planen „über den Daumen gepeilt“. Das reicht aber nicht aus. Oft sind die Kosten höher als man denkt. Eine falsche Kalkulation rächt sich später, wenn das Geld zu schnell ausgeht.
  • Informieren Sie sich über Fördermittel: Zwar gibt es nur noch für die wenigsten Existenzgründer den Gründungszuschuss. Aber dafür gibt es Fördermittel bei Beratungen und Coachings. Hier greifen auch regionale Fördertöpfe aus Bayern.

Existenzgründungsberatung in Regensburg

Holen Sie sich gezielt Unterstützung für Ihre Gründung. Sprechen Sie mit einem erfahrenen Gründungsberater aus Ihrer Region über Ihre Geschäftsidee. Auch bei Unternehmensnachfolgen hilft ein Gründerberater weiter. Für eine Existenzgründungsberatung gibt es oft Fördermittel.

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Wir empfehlen die Experten-Datenbank der KMU-Berater: Die KMU-Berater sind ein großes, erfahrenes Netzwerk aus freiberuflichen, selbstständigen Unternehmensberatern und BAFA-Beratern, die von der Gründungsberatung bis zur Unternehmensnachfolge alle relevanten Mittelstands-Beratungsthemen für Sie abdecken.


„Jeder Gründer muss seine Zahlen lieben“

Wie plane ich eine Firmengründung? Worauf sollte ich achten? Welche Fehler sollte man vermeiden? Darüber spricht die erfahrene Unternehmensberaterin und Gründerberaterin Martina Stegmann in diesem Interview mit Existenzgründer & Jungunternehmer.

 

In welcher beruflichen Situation sind Gründer, die sich bei Ihnen melden?

Stegmann: Früher haben sich viele aus der Arbeitslosigkeit selbstständig gemacht. Das hat sich mittlerweile geändert. Viele Gründerinnen und Gründer, die sich bei mir melden, haben Jobs mit guten Gehältern – und kündigen diese Jobs ganz bewusst. Sie wollen etwas Eigenes aufbauen. Sie meinen es also ernst. Das ist eine sehr gute Ausgangsbasis.

Woran erkennen Sie noch, dass es jemand ernst meint?

Stegmann: Wenn die Geschäftsidee schon konkret durchdacht wird. Zum Beispiel wenn mir der Gründer seinen Businessplan-Entwurf zeigt und bereits überlegt hat, wo und wie man Umsatz generieren will. Oder wenn sich der Gründer schon Gedanken über Preise und Kunden gemacht hat und schon grob weiß, wie viel Geld er benötigt.

 

Stichwort Geld: Wie sieht es derzeit mit Zuschüssen und Fördermitteln aus?

Stegmann: Viele schielen auf den Gründungszuschuss der Arbeitsagentur. Kein Wunder, schließlich bekommt man über den Gründungszuschuss bares Geld. Aber das ist derzeit schwierig. Bei den Arbeitsagenturen gilt die Regel „vermitteln vor fördern“. Wer also eine gute Qualifikation hat, für den gibt es derzeit immer irgendwo eine Stelle, an die man vermittelt wird.

Also muss man bei der Finanzierung andere Wege gehen. Etwa über zinsgünstige Kredite bei den Förderbanken der Bundesländer oder über die KfW Bank. Hierfür benötigt man einen aussagekräftigen Businessplan.

Was es allerdings weiterhin gibt, sind die Zuschüsse für Beratungen und Coachings. Ein Gründer zahlt also für ein Einzelcoaching deutlich weniger, da der Staat oft die Hälfte der Kosten oder auch mehr übernimmt.

 

Am Anfang jeder Gründung steht die Geschäftsidee. Wie bewerten Sie, ob eine Geschäftsidee gut ist?

Stegmann: Einfach so den Daumen nach oben oder unten zu senken: So einfach ist es nicht. Sehen Sie: Die eine Pizzeria läuft gut, die andere schlecht. Woran liegt es? Am Unternehmer!

Im Technologie-Bereich ist es ähnlich. Viele Startups haben neue, innovative Geschäftsideen. Auch Jeff Bezos von Amazon hat am Anfang kein Geld bekommen, weil niemand geglaubt hat, dass seine Idee funktioniert. Ich maße mir nicht an, einfach Geschäftsideen abzuwerten.

Es geht vielmehr darum, systematisch die Geschäftsidee zu analysieren und zu bewerten. Wie ist der Gründer auf die Idee gekommen? Wie gut kennt er sich im Markt aus? Welches Problem löst das neue Produkt oder Angebot? Wie sind die Preisstrukturen? Für welche Zielgruppen ist es attraktiv?

Diese und weitere Fragen bearbeiten wir im Gründercoaching. Im nächsten Schritt geht es dann um eine tragfähige Kalkulation und Finanzierung.   

 

Sie sagen: „Als Gründer muss man lernen, seine Zahlen zu lieben“. Warum ist das so?

Stegmann: Viele Gründer denken, sie müssten sich nur einmal zu Beginn mit den Zahlen beschäftigen. Wenn wir dann in die Details gehen, sind sie meistens geschockt. Dann erkennen sie, wie viel Umsatz sie machen müssen, um alle Kosten zu decken.

Aber es ist elementar, dass jede Gründerin und jeder Gründer die eigene Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) lesen kann und sich dauerhaft damit beschäftigt.

Wir stellen eine Soll-Planung und eine Ist-Planung auf. So erkennt man vom ersten Monat an, ob man bei den Einnahmen und Ausgaben in der Planung ist. Wenn etwas schief läuft, erkennt man es sofort und kann frühzeitig reagieren.

 

Selbst viele etablierte Unternehmer haben so eine Planung nicht...

Stegmann: ... und genau deswegen rutschen viele mittelständische Betriebe in eine finanzielle Schieflage. Wer einfach nur aufs Konto schaut, hat keinen Durchblick. Bei vielen Unternehmen ist es häufig ein schleichender Prozess, bei dem jeden Monat etwas mehr Minus gemacht wird. Am Ende ist die Luft dann sehr dünn – aber dann kann man kaum noch reagieren.

Auch das Zahlungsmanagement spielt eine wichtige Rolle. Viele Unternehmer schreiben sehr spät Rechnungen. Wenn es dann zu Zahlungsausfällen kommt, geht die Liquidität schnell aus. Die Hausbank friert den Kontokorrentkredit ein. Das Unternehmen ist plötzlich ein Sanierungsfall, obwohl eigentlich gute Arbeit geleistet wird. Das ist die bittere Realität. Deswegen: Lernen Sie Ihre Zahlen zu lieben. Es rettet Ihre Firma.

 

Wenn ich eine Firma aufbauen will, habe ich mehrere Möglichkeiten. Ich kann selbst etwas aufbauen. Oder ich kann eine Firma als Nachfolger übernehmen. Wie schätzen Sie die Unternehmensnachfolge ein?

Stegmann: Besonders im Handwerk wird händeringend nach Unternehmensnachfolgern gesucht. Insofern ist es eine spannende Option für jeden Gründer. Schließlich macht man vom ersten Tag an richtigen Umsatz.

Das Problem ist: Die Nachfolge muss sehr gut vorbereitet werden. Ein Beispiel: Wenn zu früh bekannt wird, dass der Inhaber sein Geschäft verkaufen will, können wichtige Kunden abspringen oder Mitarbeiter kündigen. Zudem muss der Nachfolger sowohl solvent als auch qualifiziert sein. Die bestehende Firma muss professionell bewertet werden. Nur einige von vielen Aspekten.

Die unternehmerischen Kennzahlen spielen hier auch wieder eine wichtige Rolle. Ein Unternehmen mit hohen Verbindlichkeiten oder einer aufgeblähten Kostenstruktur möchte vielleicht niemand übernehmen.

Oft wird die Zeit unterschätzt, die so ein Übergabeprozess dauert. Wir haben kürzlich eine Unternehmensnachfolge begleitet, die vier Jahre gedauert hat.

 

Zum Abschluss: Welchen Tipp möchten Sie Gründern mit auf den Weg geben?

Stegmann: Machen Sie sich im Vorfeld genau Gedanken, wie viel Geld Sie benötigen. Die Umsatzplanung und Liquiditätsplanung muss im Detail stehen. Haben Sie die Zahlen immer im Blick. Dann können Sie jederzeit reagieren und den Kurs neu ausrichten.

 

Vielen Dank!

 

Zur Person

Martina Stegmann ist langjährige Unternehmensberaterin und Gründerberaterin in Bayern. Von Straubing aus betreut die Diplom-Betriebswirtin Firmengründer und Jungunternehmer in Oberbayern. Sie ist Mitglied im KMU-Beraterverband und Kooperationspartnerin von Existenzgründer & Jungunternehmer.

 

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Existenzgründung im Landkreis Regensburg und Straubing

Regensburg ist die zentrale Stadt in Ostbayern. Als historische Stadt ist sie seit jeher ein beliebtes Tourismusziel. Zudem entwickelt sie sich immer mehr zu einem wichtigen Wirtschaftszentrum in Bayern. Mit seinen rund 150.000 Einwohnern steht Regensburg an vierter Stelle der größten Städte in Bayern. Größer sind nur München, Nürnberg und Augsburg. Regensburg ist ein starker Industriestandort und zugleich eine Stadt mit vielen Firmen im bodenständigen Dienstleistungssektor. Hinzu kommen Cluster-Strukturen in Branchen wie IT-Logistik, Sensorik und Elektromobilität. In vielen Branchen machen sich Fach- und Führungskräfte selbstständig. Sie bringen berufliche Erfahrung mit – und wollen nun ihr eigenes Ding machen.

Der Landkreis

Zum Landkreis Regensburg gehören viele kleinere Städte wie Hemau mit rund 9000 Einwohnern, Neutraubling mit rund 14.000 Einwohnern und Wörth an der Donau mit rund 5.000 Einwohnern. Hinzu kommen Gemeinden wie Wenzenbach, Bernhardswald, Pentling, Alteglofsheim und viele mehr. Insgesamt wohnen im Landkreis rund 190.000 Menschen. Auch der Landkreis Regensburg hat sich zu einem starken Wirtschaftsraum entwickelt. Ob im Handel, in der Industrie oder im Handwerk: Quer durch alle Branchen machen sich Menschen selbstständig. Im Handwerk stehen viele Unternehmensnachfolgen an. In den großen Konzernen überlegen Fach- und Führungskräfte, ob und wie sie eine eigene Firma aufbauen könnten.

Existenzgründung in Straubing

Die kreisfreie Stadt Straubing liegt im Regierungsbezirk Niederbayern und ist etwa eine halbe Autostunde von Regensburg entfernt. Als Universitätsstadt und als Wirtschaftsstandort entwickelt sich Straubing dynamisch. Die gesunde Wirtschaftststruktur bietet Existenzgründern viele spannende Möglichkeiten – wenn ihre Geschäftsidee durchdacht ist und die Kalkulation passt (siehe Interview). Schwerpunktbranchen in Straubing sind u.a. Maschinenbau, Elektrotechnik, Logisitik und Automotive. Viele Gründer machen sich aber auch in handfesten Branchen wie im Handwerk oder im Dienstleistungssektor selbstständig.

Zuständige IHK für Regensburg
Industrie- und Handelskammer Regensburg
D.-Martin-Luther-Straße 12
93047 Regensburg
Tel: 09 41/56 94-0
Homepage: www.ihk-regensburg.de
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