Kredite und Darlehen für Existenzgründer: So bekommen Sie Ihren Gründerkredit
Sie wollen gründen und brauchen dafür Geld? Das geht den meisten Existenzgründern so. Fast niemand hat genug Geld auf dem Konto, um seine Geschäftsidee umzusetzen.
Aber leider spielen die Banken oft nicht mit. Sie lehnen den Kreditwunsch ab. Für die Gründer ist es wie ein Schlag ins Gesicht - weil sie damit nicht gerechnet haben.
Lesen Sie hier, wie Sie die Bank überzeugen - und erfolgreich Ihren Existenzgründerkredit beantragen.
Nebenbei: Der beste Hebel ist immer noch, möglichst schnell Kunden zu gewinnen. Mit effizienten, modernen Online-Marketing statt hohen Krediten. Wie das geht zeigen wir in unserer SEO-Academy.
Gründerkredite: Der Überblick
Gründerkredit: Das sind Ihre 3 nächsten Schritte
Businessplan entwickeln
Egal zu welcher Bank Sie für eine Kreditanfrage gehen: Jede Bank will zunächst einen Businessplan sehen. Das ist immer so - und lässt sich nicht ändern. Ein Businessplan ist ein Dokument, in dem Sie Ihre Gründungsidee beschreiben. Ein paar Stichpunkte reichen der Bank nicht aus. Der Businessplan wird von der Bank geprüft. Stecken Sie da Arbeit rein - auch wenn es anstrengend ist.
Finanzplan erstellen
Das Herz des Businessplans ist die sogenannte "Finanzplanung". Dort listen Sie alle Kosten auf, die Ihre Gründung kostet. Alle Anschaffungen, aber auch Mieten, Versicherungen und private Ausgaben. Auf der anderen Seite errechnen Sie mögliche Einnahmen. Und zwar nicht einfach etwas "erfinden". Sondern genau durchkalkuliert. Begründen Sie, warum Sie mit wie viel Einnahmen rechnen.
Bankgespräch vorbereiten
Einfach so zur Hausbank gehen und mal reden? Das klappt meistens nicht. Die meisten Gründer werden dann abgeschmettert. Bereiten Sie Ihr Bankgespräch also gut vor. Was sind Ihre Argumente? Wie antworten Sie auf kritische Fragen? Was sind mögliche Schwachpunkte? Vereinbaren Sie auch gleichzeitig Termine bei mehreren Banken. Dann haben Sie eine bessere Verhandlungsposition.
Hilfe bei der Beantragung von Gründungskrediten
Ein Gründungsberater unterstützt Sie bei der Beantragung Ihres Gründungskredites. Er hilft Ihnen beim Businessplan, bei der Finanzplanung, beim Marketing und Bankgespräch. Das gibt Ihnen viel mehr Sicherheit.
Gründungsberater sind erfahrene Kaufleute, die früher oft selbst eine Firma gegründet oder geleitet haben. Mit einem erfahrenen Profi an der Seite machen Sie weniger Fehler. Die Chance, erfolgreich zu gründen steigt. Lernen Sie hier unverbindlich einen Gründungsberater kennen. In einem ersten unverbindlichen Gespräch.
Leider sind aktuell keine Anfragen über unsere Datenbank möglich.
Wir empfehlen die Experten-Datenbank der KMU-Berater: Die KMU-Berater sind ein großes, erfahrenes Netzwerk aus freiberuflichen, selbstständigen Unternehmensberatern und BAFA-Beratern, die von der Gründungsberatung bis zur Unternehmensnachfolge alle relevanten Mittelstands-Beratungsthemen für Sie abdecken.
Die drei Möglichkeiten für ein Existenzgründungskredit
KfW Darlehen für Gründer und Jungunternehmer
In Deutschland vergibt die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) Gründerkredite. Allerdings können Sie nicht einfach zur KfW gehen. Stattdessen müssen Sie zu einer „normalen“, öffentlichen Bank gehen, also Sparkasse, Volksbank, Commerzbank und Co. Über die öffentlichen Banken wird dann der KfW Gründerdarlehen beantragt. Das Besondere an den KfW Gründerkrediten: Die KfW übernimmt einen Großteil der Haftung. Hier können Sie mehr über die Gründungsdarlehen der KfW erfahren und hier über den Betriebsmittelkredit.
Gründerkredite von Volksbanken und Sparkassen
Die Volksbanken und Sparkassen vergeben häufig Gründerkredite und Existenzgründerdarlehen. Viele Berater empfehlen, zuerst zu diesen sogenannten „Genossenschaftsbanken“ zu gehen. Denn diese Banken haben den öffentlichen Auftrag, die regionale Wirtschaft zu unterstützen. Sie sind häufig offener gegenüber Existenzgründungen. Allerdings muss man sich auch hier sehr gut mit einem Businessplan vorbereiten. Auch für Jungunternehmerkredite sind die Genossenschaftsbanken eine gute Anlaufstelle.
Gründerkredit von Deutsche Bank, Commerzbank und Co.
Eine Alternative zu den genossenschaftlichen Banken sind die privaten Banken wie Commerzbank, Postbank oder Deutsche Bank. Einen wirklichen Vorteil gegenüber den genossenschaftlichen Banken gibt es nicht. Viele Gründungsberater empfehlen, mit mehreren Banken gleichzeitig zu verhandeln. Dann kann man die Konditionen vergleichen und hat eine bessere Verhandlungsposition. Es kann auch passieren, dass eine Bank ablehnt und die andere Bank einen Existenzgründerkredit bewilligt.
Businessplan selbst erstellen: Mit einer Vorlage weiterkommen
Sie wollen an Ihrem Finanzplan und Businessplan selbst arbeiten - und damit zur Bank gehen? Dann schauen Sie sich unser Businessplan Vorlagen System an. Dort erhalten Sie Checklisten, Videos, Hintergrundinformationen und zahlreiche Beispiele, wie Sie Ihren Businessplan selbst schreiben. Auch eine Excel-Tabelle für Ihre Finanzplanung ist als Vorlage mit dabei.
Mit einer ausgearbeiteten Vorlage können Sie ganz anders bei der Bank auftreten, wenn Sie Ihr Existenzgründungsdarlehen haben wollen. Auch für Förderdarlehen über die KfW (wie das StartGeld oder ERP) benötigen Sie einen solchen Businessplan.
Existenzgründerkredit vs. Jungunternehmerkredit: Ein Unterschied?
Gründerdarlehen
Wenn man sich frisch selbstständig macht und ein Existenzgründerdarlehen haben möchte, hat man ein zentrales Problem: Man kann noch keine Zahlen vorlegen. Da das Geschäft noch am Anfang steht, ist nicht klar, wie viel Umsatz man wirklich machen wird. Dem entsprechend "zappelig" ist die Bank. Sie will genau wissen, ob der Gründer es packen wird. Deswegen sind die Geschäftsidee, Finanzplanung und Marktanalyse, die man im Businessplan erstellt, so wichtig.
Jungunternehmerkredit
Wenn ein Jungunternehmer, der bereits am Markt ist, ein Darlehen benötigt, kann er bereits konkrete Zahlen vorlegen. Allerdings müssen diese Zahlen auch gut sein. Wer sich zum Beispiel vergrößeren will, hat gute Karten. Wer vor finanziellen Problemen steht und in Schwierigkeiten steckt, hat es schwer. In beiden Fällen macht es Sinn, mit einem Unternehmensberater zusammenzuarbeiten und das Bankgespräch gut vorzubereiten.
Erfolgreich gründen - der Newsletter
Lernen Sie, wie Sie ein erfolgreicher Unternehmer werden mit exklusiven Tipps und Tools, die wir nur im Newsletter teilen.
„Wenn man ungeschickt vorgeht, kann man seine Kreditwürdigkeit verspielen“
Wir haben mit dem erfahrenen Gründerberater Joachim Zill aus Köln gesprochen. Joachim Zill hat hunderte Existenzgründer in Köln und Umgebung begleitet und blickt auf eine 30-jährige Erfahrung als Steuerberater und vereidigter Buchprüfer zurück. Im Interview klärt er darüber auf, wie Existenzgründer einen Kredit bekommen können. Ausserdem gibt er Tipps, wie sie mit der Schufa umgehen sollten und wie sie Berater im Bankgespräch überzeugen.
Wie ist Ihr Eindruck: Handelt jede Bank gleich, wenn es um die Vergabe von Existenzgründungsdarlehen und Gründerkrediten geht?
Joachim Zill: Nein, jede Bank handelt anders und es kommt immer auf den Einzelfall an. Durch die Finanzkrise und Eurokrise ist die Risikobereitschaft vieler Banken gesunken. Sie gucken lieber zwei Mal hin. Für die Banken sind Existenzgründer eine gefährliche Berufsgruppe, anders als etwa Beamte, die ein Leben lang ein garantiertes Gehalt bekommen.
Jetzt mit einem Gründungsberater sprechen
Viele Existenzgründer gehen erst einmal zu Ihrer Hausbank. Ist das eine gute Strategie?
Joachim Zill: Die Hausbank sollte meiner Meinung nach die letzte Adresse sein. Denn die Hausbank hat in der Regel eine Schufa-Ermächtigung. Das heißt: Wenn man nach einem Gründungskredit fragt, holt die Hausbank sofort eine Schufa-Auskunft ein. Diese Auskünfte werden in der persönlichen Schufa-Kartei des Gründers festgehalten.
Wenn die Hausbank dann – aus welchen Gründen auch immer – doch keinen Existenzgründerkredit bewilligt, steht der Existenzgründer im Regen. Denn jede weitere Bank wird ebenfalls eine Schufa-Auskunft haben wollen und wird den Gründer fragen: Warum hat denn Ihre Hausbank keinen Gründungskredit gegeben? Was weiß die Hausbank, was wir nicht wissen? Dabei kann die Ablehnung bei der Hausbank auf ganz anderen Gründen beruhen, etwa weil die Bank risikoscheu ist oder das Konzept noch nicht perfekt ausgearbeitet war.
Wie sollte ich denn bezüglich der Schufa besser vorgehen?
Joachim Zill: Wir raten unseren Gründern, immer zuerst eine Schufa-Selbstauskunft einzuholen. Die kostet 29,95 Euro (Stand 06/2019) und man kann sie online bei www.meineschufa.de beantragen. Der große Unterschied: Eine solche Selbstauskunft wird nicht in der eigenen Kartei festgehalten, im Gegensatz zu einer Schufa-Ermächtigung. Gleichzeitig kann ich den Banken zeigen, dass ich eine saubere Schufa habe.
Vielen Banken reicht das aber nicht. Sie wollen auf jeden Fall eine Schufa-Ermächtigung. Wie soll man als Gründer vorgehen?
Joachim Zill: Dann sollte man bei mehreren Banken gleichzeitig seinen Businessplan einreichen und gleichzeitig eine Schufa-Ermächtigung geben. So kommen die Anfragen gleichzeitig bei der Schufa an und die jeweiligen Bankmitarbeiter sehen sofort, dass der Gründer schlau ist. Er setzt nicht nur auf ein Pferd, sondern fragt parallel bei mehreren Kreditanbietern an. Das macht einen anderen Eindruck, als wenn man bei einer Bank für einen Kredit anfragt, vier Wochen später bei der nächsten Bank, wieder vier Wochen später die nächste – und so weiter. Wenn man ungeschickt vorgeht, kann man seine Kreditwürdigkeit verspielen.
Aber welche Banken soll ich mir aussuchen?
Joachim Zill: Bei diesem Punkt kann eine Existenzgründungsberatung helfen. Wir arbeiten zum Beispiel seit Jahrzehnten mit vier Kreditinstituten zusammen und kennen dort die entsprechenden Verantwortlichen. Wir merken auch früh, wenn die Stimmung in einer Bank kippt. Aber das sind Informationen, die man als normaler Bankkunde nicht hat.
Zur Vorbereitung: Wie überzeuge ich im Bankgespräch den zuständigen Mitarbeiter?
Joachim Zill: Durch eine gute Persönlichkeit. Wenn ich Angst habe, argumentiere ich nicht auf Augenhöhe. Jeder Gründer muss im Bankgespräch seinen Businessplan verbal erklären und auch verteidigen können. Er muss erklären, warum er der Experte für das Thema ist.
Können Sie ein konkretes Beispiel nennen?
Joachim Zill: Ich war kürzlich mit einem Gründer, der ein Feinschmeckerrestaurant in NRW eröffnen wollte, bei der Bank. Sofort kam die erste kritische Frage: Es gibt doch schon diesen und jenen Gourmettempel, wie wollen sie sich da durchsetzen? Antwort des Gründers: Ich kenne meine Kollegen, die sind auf dies und das spezialisiert und ich werde etwas anderes anbieten.
Nächste Frage: Sie kalkulieren mit 50 Euro Verzehr pro Person – wie unrealistisch! Antwort: Ich habe schon zwei Mal als Angestellter ein Restaurant bestplatziert und weiß, dass es geht. Ich bin keine Frittenbude, sondern ein Restaurant der Spitzenklasse! Nächste Frage: Hört sich ja alles schön an, aber es ist Wirtschaftskrise. Die Leute haben kein Geld für Luxus. Antwort des Gründers: Wirtschaftskrise? Die Reichen werden reicher, die Armen werden leider ärmer. Ich sehe darin kein Problem, den Reichen etwas anzubieten.
Das sind aber ganz schön schlagfertige Antworten...
Joachim Zill: Und diese Antworten muss man üben, üben, üben. Sonst klappt es nicht. Die Existenzgründer brauchen eine innere Stabilität und dürfen im Bankgespräch nicht bei der ersten kritischen Frage umkippen.
Wie kann ich mich sonst noch vorbereiten? Wie wichtig ist die äußere Erscheinung im Bankgespräch? Gibt es einen verbindlichen Dresscode?
Joachim Zill: Da gibt es keine verbindlichen Regeln. Wer einen Maler-Lackierer-Betrieb eröffnet, kann in Jeans, Hemd und Jacket erscheinen. Der Spitzenkoch-Gründer hatte natürlich einen hochwertigen Anzug und Krawatte an.
Und sollte der Gründerberater beim Bankgespräch dabei sein?
Joachim Zill: Selbstverständlich ist der Gründerberater dabei. Aber reden tut der Gründer! Wenn der Berater das Konzept erklären muss, ist der Gründungskredit tot.
Nehmen wir an, der Gründer hat den Bankberater überzeugt. Wie laufen die weiteren Entscheidungswege in der Bank ab?
Joachim Zill: Natürlich berät der jeweilige Bankberater so, als wäre er die alles entscheidende Person in der Bank. Aber es gibt in jeder Bank noch eine „Hintergrundabteilung“. Da sitzen noch einmal Analyse-Spezialisten, die den Businessplan auseinandernehmen und bewerten. Sie haben keinen Kontakt zum Gründer und schauen nur auf die Zahlen. Außerdem werden viele Existenzgründungsdarlehen über die KfW-Bank abgewickelt, und auch die KfW-Bank prüft noch einmal jeden Antrag. Das kann insgesamt bis zu zwei Monaten dauern, wenn Urlaubszeit ist, auch gerne länger.
Vielen Dank für das Gespräch!
Die Zusammenfassung
- Nicht einfach kopflos zur Bank gehen. Wenn Sie ungeschickt vorgehen, verspielen sie ihre Chance auf einen Gründerdarlehen!
- Man muss sein Business verteidigen können! Für das Gespräch mit der Bank braucht jeder Existenzgründer einen klaren (Business-) Plan.
- Mit einer Schufa-Selbstauskunft bei der Bank vorsprechen. Existenzgründer können eine Schufa-Selbstauskunft beantragen, diese wird nicht in der eigenen Schufa-Kartei festgehalten. Ein großer Vorteil.
- „Mal eben so“ einen Existenzgründerkredit bekommen funktioniert nicht! Bis man das Geld auf dem Konto hat, können mehrere Monate vergehen.
- Ein Gründerberater unterstützt beim Bankgespräch. Hier können Sie Kontakt zu einem Experten in Ihrer Nähe aufnehmen.
Schufa-Selbstauskunft einholen: Damit Sie eine saubere Schufa haben
Wer ein Existenzgründerdarlehen oder Existenzgründerkredit bekommen möchte, sollte zuerst eine Schufa-Selbstauskunft einzuholen. Die kostet 29,95 Euro (Stand 06/2019) und man kann sie online bei www.meineschufa.de beantragen.
Der große Vorteil: Eine solche Selbstauskunft wird nicht in der eigenen Schufa-Kartei festgehalten. Im Gegensatz zu einer Schufa-Ermächtigung, die man z.B. der Hausbank erteilt. Damit können Sie der Banken oder anderen Geldgebern zeigen, dass Sie eine saubere Schufa haben.
Hintergrund: Ihre Hausbank hat in der Regel eine Schufa-Ermächtigung. Das heißt: Wenn Sie dort nach einem Gründerkredit fragen, holt die Hausbank sofort eine Schufa-Auskunft ein. Diese Auskünfte werden in der persönlichen Schufa-Kartei des Gründers festgehalten. Wenn die Hausbank dann – aus welchen Gründen auch immer – doch keinen Gründungskredit bewilligt, steht der Existenzgründer im Regen.
Denn jede weitere Bank wird ebenfalls eine Schufa-Auskunft haben wollen und wird den Gründer fragen: Warum hat denn Ihre Hausbank keinen Gründerkredit oder Jungunternehmerkredit gegeben? Was weiß die Hausbank, was wir nicht wissen? Dabei kann die Ablehnung bei der Hausbank auf ganz anderen Gründen beruhen, etwa weil die Bank risikoscheu ist oder das Konzept noch nicht perfekt ausgearbeitet war.
Prinzipiell gilt: Wer einen negativen Eintrag in der Schufa-Datei hat – zum Beispiel wegen früherer Schulden – der hat es sehr schwer. einen Gründerkredit zu bekommen.
Welche Förderungen, Zuschüsse und Bürgschaften gibt es?
Die meisten Fördermodelle für eine Selbständigkeit sehen nicht die direkte Kreditvergabe von der Förderstelle an den Unternehmer vor. In der Regel übernimmt die fördernde Stelle das Risiko, falls der Existenzgründer Kredit nicht zurückgezahlt werden kann, entweder komplett oder in Teilen. Nach dem Hausbankprinzip wird das Geld dann von der Bank des Existenzgründer bewilligt. Die Auswahl dieser Förderungen, Bürgschaftsmodelle und Zuschüsse ist groß. Denn nicht nur der Bund, sondern auch die Länder, Kommunen und sogar die Europäische Union bieten Existenzgründerdarlehen/Bürgschaften für die Finanzierung und Förderung der Existenzgründung an. Alle Zuschüsse können bequem über die Förderdatenbank eingesehen werden (eine der beliebtesten Förderungen ist hier übrigens das Startgeld der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bank). Die Vorteile eines geförderten Kredites betreffen fast alle Angebote gleichermaßen:
- Die Kreditförderung in Deutschland ermöglicht es Existenzgründern ohne viel Eigenkapital, ihre Geschäftsidee in die Tat umzusetzen.
- Bei vielen Fördermodellen müssen Sie erst ab dem zweiten Jahr mit der Rückzahlung des Darlehen für Existenzgründer beginnen. Das soll verhindern, dass Sie ab dem Zeitpunkt der Gründung durch die Kosten erdrückt werden.
- Für jede Förderung muss der Gründer bestimmte Auflagen erfüllen. Die wichtigste Auflage ist ein stichhaltiges Konzept. Das heißt: Sie als Gründer sind gezwungen, sich intensiv mit Ihrer Idee, der Finanzplanung und den Erfolgsaussichten auseinanderzusetzen. Diese Arbeit an Ihrem Geschäftskonzept trägt maßgeblich zum langfristigen Erfolg bei!
Auch Unternehmer in einer wirtschaftlichen Krise suchen nach Krediten und Darlehen. Wenn Sie rote Zahlen schreiben, sollten Sie jedoch nicht einfach bei der Bank anklopfen. Lassen Sie sich professionell beraten und ein Sanierungsgutachten erstellen. Mehr Informationen dazu auf unserer Themenseite Unternehmen Sanierung.
Neben der KfW Bank gibt es auch Förderbanken der einzelnen Bundesländer. Ob Bayern, Sachsen-Anhalt oder Schleswig-Holstein: Jedes Bundesland hat also eine eigene Förderstruktur für Gründer und Unternehmer.
Ab 25.000 EUR: Existenzgründerdarlehen über das Hausbankprinzip
Sowohl über Mikrodarlehen als auch über Kreditmarktplätze sind auch Kredite im fünfstelligen Bereich möglich. Allerdings muss man dann genau abwägen, was sinnvoller ist: Ein Mikrodarlehen oder das StartGeld?
Aber Vorsicht! Sie sollten nicht einfach spontan zur Bank gehen, sondern sich gut vorbereiten. Wenn man ungeschickt vorgeht, kann man seine Kreditwürdigkeit verspielen, sagt Joachim Zill, Gründercoach aus Köln.
Das KfW-Startgeld ist der Klassiker unter den Krediten für Existenzgründer. Man zahlt vergleichsweise niedrige Zinsen. Selbstständige im Nebenerwerb können das StartGeld ebenfalls beantragen. Auch ohne Eigenkapital bekommt man das StartGeld bewilligt – zumindest in der Theorie. In der Praxis gibt es immer wieder Probleme, wie im Interview deutlich wird.
Fast alle Gründer mit Darlehensbedarf wenden sich früher oder später an ihre Hausbank. Auch wenn der Gründerkredit über die KfW Bank läuft, ist die Hausbank der Ansprechpartner. Sie entscheidet über die Bewilligung der Gelder und vergibt letztendlich die Existenzgründungskredite. Ihre Hausbank kennt Sie und Ihre persönlichen Umstände und kann sich für Sie einsetzen - vorausgesetzt, sie ist von Ihrem Gründungskonzept überzeugt!
Wie beurteilt meine Bank mein Vorhaben?
Dazu müssen Sie sich für einen kurzen Augenblick in Ihren Gesprächspartner der Bank hineinversetzen. Was sind deren Ziele, was sind die Ängste? Positiv betrachtet, verdient die Bank an Ihnen Geld durch die Zinsen, die sie für den Kredit bekommt. Diese sind durch die Förderungen allerdings selten besonders hoch. Langfristig möchte die Bank Sie natürlich als erfolgreichen Geschäftsmann haben: Mit prall gefülltem Geschäftskonto oder dem ein oder anderen weiteren Darlehen. Kreditanstalten des öffentlichen Rechts wie z.B. Sparkassen oder Genossenschaftsbanken sehen in der Unterstützung von Existenzgründer oft auch eine Möglichkeit, die regionale Wirtschaftsstruktur zu stärken.
Die Ängste liegen auf der Hand: Die Bank bekommt ihr Geld nicht zurück. Zahlungsunfähigkeit des Gläubigers. Totalverlust. Diesen Ängsten müssen Sie als Gründer begegnen und durch ein überzeugendes Konzept zerstreuen! Machen Sie Ihren Sachbearbeiter zu Ihrem Verbündeten. Denn dieser vertritt Ihr Anliegen, wenn die Kreditabteilung der jeweiligen Bank über Ihr Existenzgründerdarlehen entscheidet. Machen Sie sich bewusst, dass Ihr zuständiger Sachbearbeiter für Sie und Ihre Idee eintritt und dass Ihr Scheitern auch auf ihn zurückfällt - mit allen Konsequenzen für seine weitere Karriere. Deshalb: Gehen Sie nicht direkt zur Bank, auch wenn Sie Ihren zuständigen Mitarbeiter schon kennen!
Bereiten Sie sich bereits für das erste Gespräch optimal und professionell vor. Am besten mit einem Experten aus Ihrer Region, der die lokalen Gegebenheiten kennt.
Nachfolge: Firma kaufen
Viele Existenzgründer kaufen ein bestehendes Unternehmen oder Anteile an einer GmbH. Für diesen Firmenkauf benötigen Sie entsprechendes Kapital. In der Regel geht es hier um sechsstellige Summen. Ein Beispiel: Eine Praxisübernahme eines Arztes oder Apothekers kostet häufig mehrere hunderttausend Euro. In anderen Branchen kostet eine Firmenübernahme fünfstellige Summen.
Bei einer solchen Unternehmensnachfolge gibt es vieles zu beachten. Zum einen muss der Firmenwert professionell ermittelt werden, damit Sie als Gründer wissen, wie viel Kapitalbedarf Sie für den Unternehmenskauf haben. Zum anderen sollten Sie verschiedene Kreditmöglichkeiten vergleichen und Fördermittel entsprechend ausschöpfen. Hier macht eine Unterstützung durch einen Unternehmensberater viel Sinn. Ein Berater aus der Region kennt sich mit Fördermitteln einzelner Bundesländer und auf nationaler Ebene gut aus und hat häufig gute Kontakte zu Banken.
Bilder: © contrastwerkstatt - Fotolia.com