Standortanalyse im Businessplan: Wählen Sie Ihren Standort klug aus und sparen Sie viel Geld - Monat für Monat

Ob im Handwerk, im Einzelhandel oder in der Gastronomie: Der richtige Standort entscheidet über den Erfolg Ihres Unternehmens. Das Problem: Viele Existenzgründer suchen den Standort spontan aus - mit teuren Folgen. 

Wenn Sie klug Standorte vergleichen und anschließend auswählen, sparen Sie viel Geld – und zwar dauerhaft. Zugleich haben Sie mehr Sicherheit, dass Sie auch genügend Kundschaft erreichen - und damit mehr Umsatz machen. Lesen Sie hier, wie eine Standortanalyse im Businessplan aufgebaut ist - und wie Sie bei der Standortauswahl richtig vorgehen.


3 häufige Fehler bei der Standortsuche, die richtig ins Geld gehen

Spontane Standortauswahl

Diese Räume sehen gut aus – nehme ich! So spontan entscheiden sich viele Existenzgründer. Auch weil Vermieter drängeln. Und weil die Gründer das Thema Standortsuche direkt abhaken wollen. Aber erreichen Sie mit diesem Standort auch wirklich genug Kunden? Wie ist die Konkurrenz vor Ort? Sind die Räume wirklich günstig? All diese Fragen sollten vorab geklärt werden. 

Lange Mietverträge

Als Gründer wissen Sie nie, wie sich das Geschäft entwickelt. Vielleicht wachsen Sie stark. Vielleicht ändern Sie Ihr Geschäftsmodell und brauchen die Räume nicht mehr. Langfristige Mietverträge binden Sie stark. Es sind Fixkosten, die Sie nicht loswerden können. Gehen Sie in die Verhandlung mit dem Vermieter und versuchen Sie die Verpflichtung zu drücken.   

Mietvertrag vor Gründerkredit

Viele Gründer schließen erst einen Mietvertrag ab und gehen dann zur Bank. Das Problem: Wenn Sie bestimmte Gründerkredite beantragen, dürfen Sie den Mietvertrag erst nach dem ersten Bankgespräch abschließen. Solche und weitere Fallstricke bei der Finanzierung mit öffentlichen Geldern besprechen Sie am besten mit einem Gründerberater. 


Ein Gründerberater hilft Ihnen bei der Standortsuche

Wie komme ich an Informationen zum Standort, zur Kaufkraft und zum Wettbewerb? Wie verhandle ich mit der Bank? Wie gewinne ich Kunden? Bei solchen Fragen helfen Gründerberater. Hier können Sie unverbindlich Kontakt zu einem Berater aufnehmen. Der Berater freut sich auf das erste Gespräch. Dann können Sie auch genauer klären, welche Fördermittel es für Sie vor Ort gibt.

Ihre Anfrage zur Beratung

Leider sind aktuell keine Anfragen über unsere Datenbank möglich.

Wir empfehlen die Experten-Datenbank der KMU-Berater: Die KMU-Berater sind ein großes, erfahrenes Netzwerk aus freiberuflichen, selbstständigen Unternehmensberatern und BAFA-Beratern, die von der Gründungsberatung bis zur Unternehmensnachfolge alle relevanten Mittelstands-Beratungsthemen für Sie abdecken.


Gründer vs. Unternehmer: Unterschiede bei der Standortsuche

Existenzgründer: Der Start

Als Existenzgründer steht die Firma ganz am Anfang. Das hat Nachteile, aber auch Vorteile. Der Gründer oder die Gründerin müssen sich noch auf dem Markt beweisen. Sie sind noch nicht bekannt. Auf der anderen Seite haben Sie absolute Freiheit bei der Standortauswahl. Gründerberater helfen bei der Standortanalyse und Auswahl. 

Unternehmer: Erweiterungen

Viele bestehende Unternehmen wollen sich vergrößern. Das kann ein Standort innerhalb Deutschlands sein. Aber auch ein internationaler Standort. Hier sollte man als Unternehmer immer prüfen, welche Fördermittel und Subventionen es gibt. Hierbei kann Ihnen ein Fördermittelberater helfen. So sparen Sie bares Geld. 


Kluge Standortanalyse: Ein Beispiel

Folgendes Beispiel hat uns ein Gründerberater erzählt: Ein junger Mann hat sich als Friseur selbstständig gemacht. Er hat sich dazu entschieden, bewusst hochpreisig in den Markt einzusteigen. Entsprechend exklusiv war die Einrichtung. Die Kunden bekommen ein Glas Sekt und besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet. In direkter Nachbarschaft befand sich ein Edel-Restaurant.

Der junge Friseur entschied sich, dem benachbarten Gastronomen 50-Euro-Gutscheine zu schenken. Der Gastronom verschenkte diese Gutscheine an seine Stammkunden. Die Folge: Die Restaurantbesucher gingen auch gleich zum Friseur. So baute sich der junge Friseur eine eigene, neue Kundschaft auf. 

Der Clou: Der Gründer hatte sich bei der Standortauswahl gezielt einen Standort ausgesucht, bei dem interessante Kooperationspartner in der Nähe waren. Diese Kooperationspartner haben zu seiner Geschäftsidee und Positionierung gepasst. Die Gutschein-Aktion hat Geld gekostet, war aber in der Finanzplanung einkalkuliert.

Fazit: Solche "unternehmerischen" Strategien bringen sehr viel! Hier helfen ihnen Gründerberater, solche Geschäftskonzepte zu entwickeln. So, dass alles ineinander greift. 


Standortanalyse im Businessplan: So schreiben Sie es selbst - mit einer passenden Vorlage

Die Standortanalyse ist ein wichtiges Kapitel im Businessplan. Hier schauen Banken und Fördermittelgeber genau hin. Denn es beweist, ob Sie sich mit der Konkurrenz und den Fakten zu Ihren Käufergruppen auseinandergesetzt haben.

Wie Sie eine Standortanalyse durchführen, besprechen wir auch in unserem Businessplan Vorlagen System. Dort wird unter anderem erklärt, welche Kriterien Sie berücksichtigen müssen und wie Sie die Kundenfrequenz berechnen.

Sie erhalten eine Businessplan Vorlage und eine Finanzplan-Vorlage. Zusätzlich bekommen Sie Erklär-Videos, Handbücher und Checklisten zu jedem Kapitel. So können Sie Ihren Businessplan komplett selbst schreiben.


Checkliste für die Standortanalyse: 20 Fragen, die Sie sich vorab stellen sollten

  • Ist die Stadt oder das Viertel wirklich geeignet?
  • Gibt es genug Nachfrage nach meinem Angebot vor Ort?
  • Kann ich das mit Zahlen beweisen?
  • Wie ist die Kaufkraft in der Region und vor Ort?
  • Wie ist die Verkehrsanbindung, Parksituation etc. vor Ort?
  • Sind die Räume günstig oder vergleichsweise teuer?
  • Sind die Räume energieeffizient oder kommen hohe Energiekosten auf mich zu?
  • Kann ich die gesetzlichen Vorgaben an meinem Standort erfüllen?
  • Wie lange bin ich an den Standort gebunden?
  • Warum steht die Immobilie leer, die ich im Auge habe?
  • Wie kurz oder lang sind die Anfahrtszeiten für mich?
  • Habe ich mir den Wettbewerb genau angeschaut?
  • Wie unterscheide ich mich von meinen Wettbewerbern?
  • Warum sollen die Kunden genau zu mir ins Geschäft kommen?
  • Kann oder will ich die Standortanalyse selbst durchführen?
  • Gibt es Fördermittel in der Region?
  • Sind die Fördermittel an einen bestimmten Standort gebunden?
  • Wie ist die Gewerbesteuer, der Hebesatz vor Ort?
  • Wie sind die Hebesätze in den umliegenden Städten?
  • Gibt es interessante Kooperationspartner?

Standort: Welche Möglichkeiten habe ich als Existenzgründer?

Gewerbeimmobilie

Wenn Sie eine Gewerbeimmobilie suchen, finden Sie als Existenzgründerin oder Existenzgründer im Netz viele Möglichkeiten. Schauen Sie bei den gängigen Wohnungsportalen vorbei. Wählen Sie dort direkt „Gewerbe“ aus und Sie erhalten eine entsprechende Auswahl. Aber auch hier gilt: Lassen Sie sich nicht drängeln! Fragen Sie nach, warum die Gewerbeimmobilie leer steht und wie lange sie leer steht. Fragen Sie auch in der Umgebung benachbarte Betriebe. 

Private Wohnung

Viele Freiberufler und Einzelselbstständige starten einfach in Ihrer Privatwohnung. Zum Beispiel in einem Kellerraum oder unterm Dach. Das ist völlig normal und auch klug. Schließlich haben Sie so weniger Kosten – und damit weniger Druck. Allerdings kann auch nicht jeder Mensch zu Hause gut arbeiten. Man wird durch Familie und Privatleben abgelenkt. Es kostet Kraft, zwischen Privatleben und Beruf zu trennen, wenn beides direkt nebeneinander liegt.  

Gründerzentrum

In vielen Städten aber auch in Landkreisen gibt es Gründerzentren. Die Vorteile: Die Mieten sind in Gründerzentren sehr günstig. Oft können Sie auch Veranstaltungsräume mit nutzen oder einfach dazubuchen. Außerdem sind andere Unternehmen im Gründerzentrum. So können Sie ein Netzwerk aufbauen. Allerdings sind viele Gründerzentren ausgebucht. Möglicherweise müssen Sie sich in einer Warteliste einschreiben.


Standortsuche für Gründer

Sie stehen noch am Anfang der Standortsuche oder Standortauswahl? Das ist eine gute Ausgangslage! Legen Sie sich noch nicht frühzeitig fest. Recherchieren Sie die wichtigen Kennzahlen und erstellen Sie einen Vergleich. Die potenziellen Umsatzanteile sollten auch im Verhältnis zu den Kosten für die Räumlichkeiten und das Personal gesetzt werden. Wenn Sie sich einmal für einen Standort entschieden haben, sind die Kosten eines Standortwechsels sehr hoch.

Viele Experten unterscheiden auch zwischen harten und weichen Standortfaktoren.

  • Harte Faktoren sind Punkte wie Kundennähe, Kundenanzahl, Kaufkraft. Hinzu kommen Punkte wie eine Nähe zu Lieferanten oder eine gute Anbindung an den Verkehr. Aber auch die Gewerbesteuer ist ein wichtiger Faktor. Denn sie unterscheidet sich von Ort zu Ort. Die Konkurrenz ist für Existenzgründer in Berlin ganz anders als in Städten wie bei einer Existenzgründung in München oder Hamburg
  • Hinzu kommen weiche Faktoren: Ist der Standort auch für mögliche Mitarbeiter attraktiv? Ist Ihr Unternehmen einfach erreichbar? Ein Beispiel: Wer eine Sprachschule eröffnet, der sollte möglichst zentrumsnahe Räume mieten. Zwar sind die Mieten dort teuer. Doch dafür sind Sie für Ihre Kunden gut erreichbar. 

Businessplan: Die Standort-Analyse ist Teil des Businessplans. Hierfür sollten Sie konkrete Zahlen liefern - und nicht bloß über den Daumen peilen. Wenn Sie für Ihre Existenzgründung einen Kredit benötigen und Bankgespräche führen, wird genau auf die Standortanalyse geschaut. Denn die Miete ist unter anderem ein wichtiger Kostenblock in Ihrer Kalkulation. <

Viele Existenzgründer suchen nach einer einfachen Vorlage oder einem Muster. Aber leider ist es so einfach nicht. Vor allem, weil die Standortanalyse im Businessplan eingebettet ist in die Markt- und Wettbewerbsanalyse. Unser Rat: Arbeiten Sie intensiv an diesem Thema. Es hilft nichts, wenn Sie jetzt ein paar einfache Sätze zusammenzimmern – und später in den falschen Räumlichkeiten sitzen und keinen Umsatz machen.

 

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Fünf Tipps zur Standortwahl

  1. Spontan mieten? Generell gilt: Existenzgründer sollten nicht spontan entscheiden, in welche Räumlichkeiten sie einziehen. Häufig sieht man zufällig etwas. Und weil man noch so viel andere Dinge regeln muss (Kredite, Fördermittelanträge, Marketing etc.), macht man „kurzen Prozess“ und unterschreibt einfach einen Vertrag. Aber Vorsicht: Ein schlechter Standort kann die gesamte Gründung kaputt machen.

  2. Eigenes Büro? Wer nur ein Büro braucht und kein Geschäft, der sollte sich zuerst informieren, ob kostengünstige und flexible Modelle wie Gründerzentren oder Coworking Spaces in Frage kommen. Einen repräsentativen Raum, zum Beispiel für Präsentationen oder Kundengespräche, kann man dort auch meistens stundenweise zubuchen.

  3. Preis oder Lage? Wer einen Verkaufsraum braucht, der muss fast immer zwischen zwei Dingen abwägen: Preis und Lage. An belebten Straßen sind die Mieten teuer, in günstigeren Lagen sind weniger Menschen unterwegs. Es kommt aufs Konzept an: Wer sich von der Konkurrenz unterscheidet, für den gehen die Kunden auch weitere Strecken.

  4. Konkurrenzsituation? Sollte man in der Nähe zur Konkurrenz sein Geschäft eröffnen – oder an einem anderen Ort? Auch hier ist das Konzept entscheidend. Wenn Sie sich deutlich von anderen Wettbewerbern unterscheiden (z.B. Produkte, Service, Preis), spricht erst einmal nichts dagegen, sich in der Nähe anzusiedeln. Schließlich stoßen so neue Kunden praktisch im Vorbeigehen auf Ihr Geschäft. Aber ohne Unterschied zur Konkurrenz wird es schwer! Denn warum sollten die Kunden zu Ihnen gehen?

  5. Altlasten? Wer einen Verkaufsraum übernimmt, der sollte nachfragen, wer zuvor in dem Geschäft war. Ein Beispiel: Wenn man als Friseur einen Raum übernimmt und dort war jahrelang ein schlechter Kollege am Werk, dann ist der Standort „beschädigt“. Potenzielle Kunden verbinden mit der Adresse erst einmal ein schlechtes Angebot.

FAQ rund um den Standort für das eigene Unternehmen

Brauche ich einen konkreten Standort?

Sie brauchen eine grobe Vorstellung, wo Sie Ihr Unternehmen eröffnen wollen. Aber es ist hilfreich, wenn Sie sich noch nicht auf einen bestimmten Standort festgelegt haben. So können Sie auch einen Vergleich verschiedener Standorte durchführen, also mehrere Standortalternativen vergleichen.

Was muss ich bei den Kunden beachten?

Wichtig sind die Kundenbedürfnisse und der durchschnittliche Umsatz, der sich daraus ableitet. Wie viele potenzielle Kunden erreichen Sie also an Ihrem Standort? Welche Produkte werden gekauft? Wer kämpft noch um diese Kunden in Ihrer Region? Ermitteln Sie dafür auch Kennziffern wie die durchschnittliche Kaufkraft.

Wie wichtig ist der Verkehr?

Die Verkehrsanbindung ist von großer Bedeutung, vor allem, wenn Sie ein Geschäft eröffnen, das von Laufkundschaft lebt. Öffentlicher Nahverkehr, Zuganbindung, Autobahnverbindungen, aber auch Parkplätze sollten also mit in die Analyse einbezogen werden.

Gibt es auch negative Faktoren?

Betrachten Sie auch ehrlich und offen die Risiken des Standortes. Gibt es größere Baumaßnahmen in der nächsten Zeit? Wie ist das Viertel insgesamt aufgestellt? Könnte es also sein, dass der Bedarf zurückgeht? Wenn Sie sich den Risiken widmen, zeigt dies, dass Sie nicht blauäugig bei der Standortsuche vorgehen.

Gibt es ein Beispiel für eine solche Analyse?

Ein simples Muster oder ein Beispiel können wir an dieser Stelle nicht liefern. Eine Standortanalyse ist sehr individuell. Es kommt auch auf das Einzugsgebiet einer potenziellen Kundschaft an. Wenn Sie ein spezialisierter Handwerker sind, haben Sie eine andere Ausgangslage als wenn Sie ein Einzelhandelsgeschäft eröffnen.  

Und wie funktioniert die Berechnung?

Eine grobe Rechnung, um die Richtung zu verdeutlichen: Sie nehmen die Anzahl der Einwohner und multiplizieren diese Zahl mit den Durchschnittsausgaben für Ihre Branche (z.Bsp. Restaurant). Dann haben Sie die maximale Kaufkraft. Anschließend teilen Sie diese Summe durch die Wettbewerber.

Standortanalyse bei einem Hotel

Die Hotellandschaft verändert sich derzeit dramatisch. Durch Online-Plattformen stehen Hotels immer stärker unter Druck. Wenn Sie hier eine Standortanalyse durchführen, spielen also nicht nur regionale Aspekte eine wichtige Rolle. Sie benötigen vor allem ein gutes Geschäftskonzept mit einem entsprechenden Marketingplan.

Standort ermitteln bei einem Restaurant

Keine Frage: Wer ein Restaurant in München oder Hamburg eröffnet, steht vor ganz anderen Herausforderungen als bei einem Restaurant in Dortmund oder Berlin. Jede Stadt hat Ihre eigene Klientel – und Ihre eigene Konkurrenzsituation. Sie müssen sich vereinfacht entscheiden, ob Sie über den Preis oder über die Qualität im Markt angreifen wollen. Mehr Informationen zur Gründung in der Gastronomie.

Standort bewerten bei einer Arztpraxis

Viele Arztpraxen werden derzeit übernommen. Dafür muss ein Kaufpreis ermittelt werden. Ein Kriterium bei der Ermittlung des Wertes ist der Standort und das dortige Umsatzpotenzial. Verlassen Sie sich dabei nicht auf den aktuellen Inhaber, sondern erstellen Sie eine unabhängige Bewertung.