Beim Businessplan-Wettbewerb „Promotion Nordhessen“ gibt es in der 17. Runde bis zu 50.000 Euro zu gewinnen. Dazu profitieren Gewinner von Coachings, Seminaren und Netzwerkveranstaltungen. Anders als auf den ersten Blick gedacht, können sich Gründer aus ganz Deutschland bewerben. Im Interview gibt Michael Schapiro, Leiter des Wettbewerbs, Tipps für die Teilnehmer. Der Wettbewerb steht auch in unserer Übersicht zu allen Businessplan- und Gründerwettbewerben in Deutschland.
Wie würden Sie Ihren Businessplan-Wettbewerb „Promotion Nordhessen“ in einem Satz beschreiben?
Michael Schapiro: Bei uns lernen die Teilnehmer die kompetente Erstellung eines Businessplans mit Hilfe unseres Businessplan Tools.
Und was ist das für ein Businessplan Tool?
Schapiro: Dahinter steckt ein Online-Tool, mit dem auch Teams dezentral an ihren Dokumenten arbeiten können. Mittlerweile gibt es das Tool seit zwei Jahren und rund 300 Teams haben damit gearbeitet.
Wer kann an dem Wettbewerb teilnehmen?
Schapiro: An dem Wettbewerb können Gründer aus ganz Deutschland aus allen Branchen teilnehmen. Wir erhalten jedes Jahr zwischen 140 und 170 Bewerbungen. Teilnehmer, die sich nach der Konzeptentwicklung in unserer Region ansiedeln, erhalten eine Ansiedelungsprämie.
Wir sind nach Berlin und München der drittgrößte Businessplan-Wettbewerb in Deutschland. Seit 1999 zeichnen wir innovative Gründer aus. Zu den Gewinnern gehört zum Beispiel Etaopt, die den Transport von Werkstücken weiterentwickelt haben. Durch ihre Technik reduzieren sich die Energiekosten um 80 Prozent. Oder LifeShift: Ein medizinischer Rucksack, mit dem man in Entwicklungsländern sein Operationsbesteck unterwegs sterilisieren kann. Solche innovativen Entwicklungen bringen unser Land und die ganze Welt weiter.
Wir zeichnen aber auch grundsolide Existenzgründer aus, etwa aus dem Handwerk, aus dem Dienstleistungssektor oder eine gelungene Unternehmensnachfolge. Der Gewinner erhält einen Preis von 3.000 Euro.
Der Wettbewerb wird von der Wirtschaftsförderung Nordhessen organisiert. Wie aktiv ist die Wirtschaft und Gründerszene in Kassel und der Region?
Schapiro: Unsere Region zeichnet sich durch viele Hidden Champions aus dem Mittelstand aus. Wir sind etwa stark im Bereich der Erneuerbaren Energien und dezentralen Energien. Unter anderem ist SMA Solar aus Kassel Weltmarktführer im Bereich der Photovoltaikanlagen.
Auch der Automotive-Bereich ist stark. Wir haben die zwei größten Volkswagen-Werke in der Region. Dazu kommen erfolgreiche Mittelständler wie die Hübner AG, die unter anderem Verbindunggelenke von Gelenkbussen entwickelt. Volkswagen hat einst unseren Wettbewerb mit gegründet und ist heute noch ein wichtiger Sponsor. Die Hübner AG ist Sponsor des Innovationspreises Mobilität, der mit 10.000 Euro vergeben wird und im Rahmen unseres Wettbewerbes verliehen wird. Außerdem verleihen wir im Rahmen des Wettbewerbs Sonderpreise für Umwelt und dezentrale Energien.
Weitere Sponsoren für den Wettbewerb sind die Kassseler Sparkasse, Die HNA, Die EAM, neue Formen sowie BBraun.
Unsere Region gehört zu den zwanzig dynamischsten Regionen Deutschlands. Auch die Stadt Kassel wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. An unserer Universität wird Entrepreneurship gelehrt. Ein Inkubator und der Science Park, ein groß angelegtes Gründerzentrum, sorgen dafür, dass die Gründerszene wächst und gedeiht.
Wie läuft das Bewerbungsverfahren?
Schapiro: Man kann sich das ganze Jahr über anmelden. Nachdem man seinen Businessplan eingereicht hat, erhält man von uns ein Feedback, ob es in die richtige Richtung geht. Danach findet ein mehrstufiges Auswahlverfahren statt. Die Gründer profitieren nicht nur von der finanziellen Unterstützung. Sondern vor allem auch durch unsere Seminare und unser Netzwerk. Abgabetermin für die 17. Runde ist der 25.11.2016.
Welchen Tipp würden Sie Gründern geben, die an Ihrem Wettbewerb teilnehmen wollen?
Schapiro: Bei vielen Wettbewerben reicht eine kleine Ideenskizze. Bei uns dagegen sollten die Teilnehmer an Ihrem Businessplan gearbeitet haben. Dazu zählt unter anderem die Finanzkalkulation, aber auch das Marketing. Man muss also mehr Arbeit investieren. Aber es macht sich auch bezahlt.
Vielen Dank!